Bei Kopfschmerzen gelassen bleiben

Hamburg – Wenn ab und an mal der Schädel dröhnt, müssen sich Betroffene keine Sorgen machen. Fast jeder hat irgendwann mal Kopfschmerzen. Ein Fall für den Arzt sind sie nur unter ganz bestimmten Umständen.

Was das ist?

Ein Symptom, keine Krankheit, erklärt Prof. Arne May, Leiter der Kopfschmerzambulanz am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Ausgelöst durch einen äußeren Reiz – etwa Kälte, Stress oder Verspannungen -, wird im Körper ein Prozess in Gang gesetzt, der am Ende zu Schmerzempfinden im Kopf führt. Botenstoffe leiten den Reiz weiter und aktivieren das Schmerzzentrum, so wie auch bei Bauchschmerzen.

Manchmal treten Kopfschmerzen aus heiterem Himmel auf. «Warum, das wissen wir nicht so genau», sagt May. Was man aber wisse: dass das meist nicht schlimm ist. Nur eben unangenehm.

Was also tun?

Bei ganz normalen Kopfschmerzen, die nur ab und zu auftreten, hilft manchen Patienten Ruhe. «Einfach ein bisschen Druck rausnehmen, sich vielleicht abschirmen und hinlegen», rät May. Kommt es häufiger vor, könnten Betroffene auch darauf achten, wann der Kopfschmerz auftritt. Vielleicht können sie diese Trigger meiden.

Bei stärkeren Schmerzen helfen frei verkäufliche Schmerztabletten aus der Apotheke. Diese dürfen aber nicht mehr als drei Tage am Stück und an nicht mehr als zehn Tagen im Monat eingenommen werden. «Jedes Schmerzmittel kann selbst Kopfschmerzen auslösen», warnt May.

Wer an mehr als zehn Tagen im Monat Kopfweh hat, sollte ohnehin einen Arzt aufsuchen. Denn dann könnte es sein, dass der Kopfschmerz selbst eine Erkrankung darstellt, sagt May. Er rät generell dazu, über regelmäßig wiederkehrenden Kopfschmerz mit dem Hausarzt oder einem Neurologen zu sprechen. Meist ließen sich Kopfschmerzen nämlich recht gut behandeln.

Vorsicht ist geboten, wenn zum Kopfschmerz weitere Symptome hinzukommen wie hohes Fieber oder wenn der Kopfschmerz schlagartig auftritt. «Natürlich auch, wenn jemand auf den Kopf gefallen ist oder einen Schlag abbekommen hat», ergänzt May. Dann sollten Betroffene sofort zum Arzt gehen.

Fotocredits: Oliver Killig
(dpa/tmn)

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