Bei bakteriellen Infektionen muss ein cleverer Kampf geführt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass die Bakterien resistent werden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnte in letzter Zeit immer häufiger vor resistenten Erregern.
So stellt zum Beispiel der Gonorrhoe-Erreger in vielen Ländern eine große Gefahr dar, da er nicht mehr auf das bisher sehr erfolgreich eingesetzte Breitband-Antibiotikum Cephalosporine reagiert und eine Resistenz entwickelt hat.
Im Besonderen haben Krankenhauskeime eine Resistenz gegen Antibiotika entwickelt, sodass es sogar zu lebensbedrohlichen Situationen kommen kann. Dies bestätigte Gerd Glaeske, Professor an der Universität Bremen. In der Uniklinik Leipzig haben sich im vergangenen Jahr 63 Patienten mit multiresistenten Bakterien des Typs KPC infiziert. Darunter gab es sogar einige Todesfälle zu verzeichnen.
Der Keim MSRA ist in Kliniken besonders gefürchtet, da er gefährliche Wundinfektionen verursachen kann. Zudem gehören so genannte ESBL-Keime zu den gefährlichen Erregern. Laut Schätzungen der WHO versterben jährlich etwa 25.000 Menschen aufgrund einer Infektion mit resistenten Erregern. „Mittlerweile sterben zum Beispiel weltweit mehr Menschen an einer Antibiotika Resistenz als an Aids“, teilte Professor Glaeske mit.
Bei gesunden Menschen verursachen die kleinen Lebewesen in der Regel keinen Schaden. Die Bakterien nisten vielmehr harmlos neben anderen Kleinstlebewesen in unserem Organismus. Allerdings kann bei Risikopatienten wie Frühchen und Menschen mit mehreren Erkrankungen oder einer Immunschwäche eine bakterielle Infektion auftreten, die durchaus gefährlich werden kann.
Früher setzen die Ärzte viel Hoffnung auf Medikamente wie Penicillin, Monobactam und anderen Antibiotika. Diese sollten Krankheiten wie Syphilis, Tuberkulose aber auch Wundinfektionen besiegen, allerdings erkannten die Mediziner bald die Grenzen der angeblichen Wundermittel.
Da sich Bakterien sehr schnell vermehren, besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass sich Mutationen entwickeln. Bestimmte Bakterien, die einen Angriff mit Antibiotika überstehen, können diese Eigenschaft an ihre Nachkommen weitergeben. Darüber hinaus verordnen viele Ärzte sehr schnell Antibiotika, wodurch sich die Erreger prächtig entwickeln können. Besonders zum Einsatz kommen diese Mittel bei Mittelohrentzündungen, Grippe und fiebrigen Erkältungen. Allerdings werden die Erkrankungen durch Viren und nicht durch Bakterien ausgelöst.
Daher sollte die Einnahme dieser Medikamente stets gut überlegt sein. Viele Erkrankungen, wie zum Beispiel eine Blasenentzündung, lassen sich auch ohne die Einnahme von Antibiotika besiegen. Zudem sollten auch stets die nicht zu unterschätzenden Nebenwirkungen bedacht werden. Zu denen gehören unter anderem Kopfschmerzen, Durchfall, Hautausschlag und Juckreiz.