Angstattacken – so entstehen sie, das kann man dagegen tun

Angst ist unvermeidlich. Sie ist in bestimmten Situationen eine natürliche Schutzfunktion und sorgt dafür, dass sich der Mensch intuitiv vor lebensbedrohenden Gefahren zurückzieht. Wird dieses Gefühl jedoch so stark, dass es die Lebensqualität beeinträchtigt und für Handlungsunfähigkeit sorgt, ist Hilfe notwendig.

Angst als Schutz vor Unbewusstem

Angstattacken haben ihre Ursache oft in der frühesten Kindheit. In Situationen, die sich für das kindliche Bewusstsein so dramatisch anfühlen, dass sie nicht verarbeitet werden können und tief ins Unterbewusstsein vergraben werden. Im Erwachsenenalter macht sich dieser Verdrängungsmechanismus bemerkbar, indem Sie sich plötzlich Situationen ausgesetzt sehen, die Ihnen Angst machen, obwohl diese rational betrachtet gar nicht sein müsste.

Autoritäre Erziehung bewirkt im späteren Leben oft Hilflosigkeit gegenüber Erwachsenen mit dominantem Auftreten. Elternhäuser mit aggressiven Tendenzen bewirken häufig, dass Kinder später ängstlich sind oder an mangelndem Selbstbewusstsein leiden.

Heilung durch Begegnung

Angstgefühle können auf verschiedene Weise geheilt werden. Bei Panik vor Tieren oder Höhenängsten helfen Verhaltenstherapien. Dabei wird der Betroffene Schritt für Schritt mit der angstauslösenden Situation konfrontiert, sodass anfängliche Panikgefühle sich einfach auflösen, wenn man in der Situation bleibt. Auf diese Weise wird in einer ehemals angstbesetzten Situation eine neue Erfahrung gemacht, die zeigt, dass dieser Moment nicht mehr lebensbedrohlich ist. Denn einer erwachsenen Person stehen andere Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung als einem Kind.

Bei generellen Lebensängsten, die sich in plötzlichen Panikattacken äußern, hilft kein Verhaltenstraining, denn diese Ängste dienen dem Menschen als Schutz. Jede Panik bewirkt den Rückzug aus einer Situation, die vom Gehirn in der Kindheit als „gefährlich“ eingestuft wurde. Dies muss verstanden werden, denn die Heilung führt direkt in diese Ängste hinein. In die Erfahrung, dass es dieser gefühlsbetonten Warnungen heute nicht mehr bedarf. Psychotherapeutische Hilfe bietet in diesem Fall den besten Ansatz. Auch Medikamente können bei Angstattacken helfen. Hier arbeiten Unternehmen wie  Novartis aus der Schweiz oder die HolsboerMaschmeyer NeuroChemie von Carsten Maschmeyer ständig daran, bessere Medikamente zu entwickeln.

Mut zur eigenen Wahrheit

Das Erwachsenenalter schenkt jedem die geistige Reife, Erlebnisse aus der Kindheit und ihre daraus resultierenden Handlungsmechanismen zu erkennen und aufzulösen. Der Heilungsprozess erfordert das Eintauchen in die Ängste, um sie auf diese Weise überschreiten und dem Gehirn die Botschaft übermitteln zu können, dass man sich nun seinen Lebenssituationen stellen kann und will.

Img.: lassedesignen – Fotolia

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