Kleidung bei Verbrennungen sofort ausziehen

Berlin – Am Silvesterknaller oder dem brodelnden Fondue – während der Feiertage und zum Jahreswechsel ziehen sich besonders viele Menschen Verbrennungen oder Verbrühungen zu.

Wenn sich Anziehsachen über der betroffenen Stelle befinden, sollte man diese sofort ausziehen. Das rät Frank Sander vom Zentrum für Schwerbrandverletzte mit Plastischer Chirurgie am Unfallkrankenhaus Berlin. «Kleidung speichert Hitze», erklärt er. Bleibt der Stoff auf der Haut, wirkt die Hitze länger ein – und die Verbrennung fällt stärker aus.

Kleinere Brandverletzungen zum Beispiel am Finger lassen sich gut unter fließendem kaltem Wasser kühlen. «Eis gehört allerdings niemals auf Brandwunden», warnt Sander. «Sonst kommt zur Verbrennung auch noch ein Erfrierungsschaden.»

Auch eine Salbe muss man nicht unbedingt auftragen. «Es kommt darauf an, was der Betroffene im Haus hat.» Sinnvoll seien antiseptische Gels – vor allem, wenn die Wunde offen ist. Denn dann können leicht Keime eindringen. Daher sollte jede Brandwunde anschließend mit einem Pflaster verbunden werden.

Größere Verletzungen sollten nicht gekühlt werden, damit der Patient an sich nicht auskühlt. Es gilt: Sind mehr als fünf Prozent der Körperoberfläche verbrannt, besteht die Gefahr einer Auskühlung. Eine Handfläche entspricht ungefähr einem Prozent der Körperoberfläche.

Während sich kleine Brandwunden gut zu Hause versorgen lassen, sollte zum Arzt oder in eine Notaufnahme gehen, wer eine Verletzung etwa in der Größe der halben Handfläche hat. «Beim Fondue passiert das leicht», warnt Sander. Vor allem, wenn keine Brennpaste, sondern Spiritus verwendet wird.

Fotocredits: Florian Schuh
(dpa/tmn)

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