Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann. Neben Haut und Nägeln können auch Gelenke, Gefäße, Herz und Leber befallen sein. Zur Behandlung der Schuppenflechte stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Auswahl. Ein noch sehr neuer und vielsprechender Ansatz ist die Anwendung von sogenannten Biologika.
Biologika sind noch relativ neue Medikamente, die auf biotechnologischem Weg, hergestellt werden. Für die Produktion werden lebende Zellen benötigt. Meistens kommen hierbei Mikroorganismen zum Einsatz, es werden jedoch auch Säugetierzellen verwendet. Als Ergebnisse entstehen Eiweißstoffe, die den natürlicherweise beim Menschen vorkommenden Antikörpern sehr ähnlich sind. Die Biologika sollen dann gezielt in den menschlichen Stoffwechsel eingreifen. Im Falle der Schuppenflechte sollen durch diese Substanzen entzündungsfördernde Stoffe unschädlich gemacht und so die Entzündung eingedämmt werden. Da die Biologika körpereigenen Stoffen gleich oder zumindestens sehr ähnlich sind, weisen sie meist ein günstiges Nebenwirkungsprofil auf.
Die meisten Biologicals bei Schuppenflechte wirken gegen den sogenannten Tumornekrosefaktor alpha (TNF-alpha). Hierbei handelt es sich um eine körpereigene Substanz, die Entzündungsreaktionen im Körper auslösen oder verstärken kann. Bei der Schuppenflechte wird er in den auf der Haut vorhandenen Plaques vermehrt produziert und ist für die typischen Hauterscheinungen verantwortlich. Um diese unerwünschten Reaktionen auszulösen, muss der TNF-alpha an bestimmte Rezeptoren binden. Biologika verhindern dies, indem sie entweder als Antikörper gegen den TNF-alpha wirken oder dessen natürlichen Rezeptor nachahmen und ihn dadurch abfangen.
Andere Biologika wirken gezielt gegen Interleukine, die ebenfalls Entzündungsreaktionen hervorrufen können.
Eine Behandlung der Schuppenflechte mit Biologika wird in der Regel erst durchgeführt, wenn alle anderen Therapiemaßnahmen nicht zum Erfolg geführt werden. Ein Hauptgrund hierfür ist es, das die Biologika aufgrund der speziellen Herstellungsmethode zu den besonders hochpreisigen Medikamenten zählen. In der Regel werden Biologika als Spritze verabreicht, bei einigen Wirkstoffen ist eine Infusion erforderlich. Die ersten Spritzen werden meist vom Arzt verabreicht. Zeichnet sich ein Therapieerfolg ab, kann der Patient die Injektionen später auch zuhause durchführen. Diese werden in den meisten Fällen einmal wöchentlich, manchmal auch alle zwei Wochen durchgeführt.
Quelle: http://www.schuppenflechte-info.de/behandlung/schuppenflechte-biologikum
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