E-Zigaretten und die dazugehörigen Liquids sind seit Jahren im Trend und können frei verkauft werden. Nun hat auch ein Gericht entschieden, dass E-Zigaretten keine Arzneimittel sind und der Handel damit weiterhin völlig straffrei bleibt. Dieses ist zumindest in Deutschland der Fall. Im Nachbarland Österreich gelten E-Zigaretten hingegen als Arzneimittel, worauf sich auch viele deutsche Kritiker des elektrischen Dampfens beziehen.
Auch wenn beim Dampfen nicht die Verbrennungsrückstände einer klassischen Tabak-Zigarette inhaliert werden, ist da immer noch das Nikotin, das eigentlich für die Sucht nach Tabak verantwortlich ist. Doch Nikotin ist längst nicht in allen Liquids für E-Zigaretten enthalten. Nun hat das Oberverwaltungsgericht aus Münster Klartext gesprochen und alle E-Zigaretten für nicht apothekenpflichtig erklärt. Begründet wurde das mit der Tatsache, dass es keine Dosierungsanleitung gäbe und auch keine therapeutische Wirkung erzielt würde. Zudem stellt der vorsitzende Richter Ulrich Lau fest: „Die Befriedigung der Nikotinsucht sorge nicht für eine Heilung“. Geklagt hatte eine Ladenbesitzerin, die in Wuppertal aromatisierte Liquids mit Nikotin zum Verkauf angeboten hatte, was ihr dann aber untersagt wurde. Ihr Recht erhielt Sie allerdings erst im Berufungsverfahren.
Dass die E-Zigarette nun weiterhin überall verkauft werden darf, soll der künftigen EU-Tabakrichtlinie nicht ganz entsprechen. Diese Meinung vertritt zumindest nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens. Nach dem Urteil kündigte Steffens auch an, weitere Schritte einzuleiten und eventuell Rechtsmittel einzulegen. Konkret musste der Oberverwaltungsrichter entscheiden, ob die Liquids für E-Zigaretten als Arzneimittel eingestuft werden müssen, was dann wahrscheinlich in einem langen Zulassungsverfahren geendet hätte. Aktuell sind in Deutschland aber nur jene Nikotinpräparate zulassungspflichtig, die gezielt zum Nikotinentzug eingesetzt werden.
Auch wenn die Wirkung von E-Zigaretten auf die Gesundheit wohl noch einige Jahre äußerst umstritten bleiben wird, hält der Trend des elektronischen Rauches weiterhin an. Dafür verantwortlich ist unter anderem das gebotene Geschmackserlebnis durch die Vielzahl an Liquid-Aromen. Doch auch preislich ist das Dampfen deutlich attraktiver als der Griff zu einer brennenden Zigarette – stöbern Sie zum Thema E-Zigarette auch auf der Seite red-kiwi.de.
Bildurheber: ThinkStock, iStock, leszekglasner
Werbung