Noch immer sterben zu viele Menschen an einem Herzinfarkt. Damit steht er weiterhin an zweiter Stelle der Krankheiten, die in Deutschland zum Tode führen. Doch das Risiko des durch Durchblutungsstörungen bedingten Absterbens des Herzmuskelgewebes lässt sich durch eine gesündere Lebensweise wirksam verringern.
Bei einem Herzinfarkt werden Teile des Herzmuskels durch eine Verstopfung der Kapillaren, also der feinen Blutgefäße im Herzen, nicht mehr richtig mit Blut versorgt. Deshalb stirbt das Muskelgewebe ab. Je nachdem, wie groß der Gewebeschaden ist und wo er sich befindet, kann ein Herzinfarkt innerhalb von Sekunden zum Tod führen. Häufige Symptome eines Herzinfarktes sind ein Engegefühl und Schmerzen im Brustkorb, die oft auch stechend sein können. Frauen und jüngere Patienten klagen oft über diffusere Probleme wie Übelkeit und Magenverstimmungen, Atemnot oder Erschöpfungszustände. Das macht die richtige Diagnose schwerer. Ein Teil aller Infarkte verursacht sogar gar keine Beschwerden. Diese sogenannten „stummen Infarkte“ werden erst später bei Routine-EKGs bemerkt.
Neben einigen genetisch bedingten Risikofaktoren wie Störungen des Fettstoffwechsels oder vorhandenen Krankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck ist es jedoch häufig die Lebensweise, die einen bedeutenden Einfluss auf das Herzinfarktrisiko hat. Besonders Rauchen, höherer Alkoholkonsum und eine zu fetthaltige Ernährung schaden den Blutgefäßen. Inwieweit emotionale Faktoren wie Angst, Wut oder Trauer Einfluss auf das Infarktrisiko haben, ist noch unklar. Doch eine gesunde Lebensführung mit ausreichend Bewegung kann das Risiko erheblich mindern.
Unsere moderne Lebensweise begünstigt die Entstehung von Herzinfarkten. Viele Menschen bemühen sich, alle Anforderungen des heutigen Lebens unter einen Hut zu bringen und koordinieren ihren Job, familiäre Verpflichtungen und versuchen Hobbys zu pflegen. Dies führt teilweise sogar zu einer Art Freizeitstress. Oft bleibt die Zeit für eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung dabei auf der Strecke. Viele Fertiggerichte enthalten zu viel Fett, Salz oder auch Zucker. Doch auch häufige Restaurantbesuche führen oft zu Übergewicht und damit auch zu Krankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes, die zum Entstehen von Herzinfarkten beitragen. Deshalb ist es wichtig, die Lebensweise rechtzeitig zu ändern – idealerweise vor dem ersten Infarkt. Oft sind es bereits Kleinigkeiten, die einen großen Unterschied machen können. Etwas mehr Bewegung, weniger ungesunde Ernährung, Nikotin und Alkohol sorgen für ein neues Lebensgefühl und eine gesteigerte Leistungsfähigkeit.
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