Möglicherweise sind hohe Blutzuckerwerte nicht nur für Schlaganfälle, Nierenleiden und Herzprobleme verantwortlich, sondern erhöhen auch das Risiko an einer Demenz zu erkranken. Eine Studie aus den USA zeigt, dass auch Nichtdiabetiker betroffen sein können. Die Blutzuckerwerte könnten möglicherweise als Warnwert in der Früherkennung von Demenz dienen.
Diabetes gilt längst als Volkskrankheit. Hausärzte stellen Diabetes bei ihren Patienten mit schöner Regelmäßigkeit fest und auch für Klinikärzte gehört die Diagnose dieser Erkrankung zum Tagesgeschäft. Die Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) sprechen von mehr als vier Millionen Diabetikern. Viele Betroffene wissen zudem gar nichts von ihrer Erkrankung. Die Folgekrankheiten der Zuckerkrankheit werden von vielen gefürchtet. Fußamputationen, Schlaganfälle, Herzinfarkte und Nierenschäden können die Folge sein. Möglicherweise gesellt sich noch die Alterskrankheit Demenz dazu. Bereits seit einiger Zeit häufen sich die Hinweise, dass Diabetiker ein erhöhtes Risiko haben könnten, an der Alterskrankheit Demenz zu erkranken. Um dieser Theorie auf den Grund zu gehen, wurde an der University of Washington in Seattle eine Studie mit 2067 Studienteilnehmern durchgeführt. Die Teilnehmer waren bei Studienbeginn mindestens 65 Jahre alt und litten nur zum Teil an Diabetes. Im Verlauf von 20 Jahren wurde regelmäßig der Blutzuckerspiegel geprüft und untersucht, ob sich Anzeichen einer Demenz zeigen.
Nach etwa sieben Jahren waren von den 2067 Teilnehmern 524 Demenzpatienten. Der Großteil der Erkrankten war zuvor nicht zuckerkrank gewesen, nur 74 diagnostizierte Diabetiker waren unter den Erkrankten. Alzheimer war die häufigste Diagnose. Die Forscher der Universität konnten beobachten, dass auch nur ein geringfügig erhöhter Blutzuckerspiegel das Risiko an einer Demenz zu erkranken deutlich erhöht. Bei Diabetikern war das Risiko noch höher. Die US-Forscher gehen daher davon aus, dass auch ein leicht erhöhter Blutzuckerspiegel bereits das Entstehen von Alterskrankheiten wie Demenz begünstigen kann. Allerdings muss diese Beobachtung erst durch weitere Studien belegt werden, ehe von einem sicheren Ergebnis ausgegangen werden kann. Es ist nicht auszuschließen, dass auch andere Faktoren einen Einfluss auf die Entstehung einer Demenzerkrankung haben.
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