Dick wollte ich nicht werden. Doch ich habe einen Sitz-Job am Computer und erwäge aus verschiedenen Gründen nicht, durch Sport abnehmen zu werden. Bin ich ein Hund, oder warum sollte ich nem Ball hinterher rennen?
Eine Diät kommt ebenfalls nur bedingt in Frage. Salat geht nur, wenn er vor allem aus Kartoffeln, sauren Gurken, Essig, Öl und Apfelstückchen besteht. Fleischsalat wäre eine Alternative, doch leider nur zum Zunehmen. Ein weiteres Problem stellt meine bessere Hälfte dar, die zum Dinner ganz hervorragend all das kocht, was mir sofort auf die Hüfte hüpft. Als Veganer hätte ich vermutlich gute Chancen, ihre deftige Hausmannskost zu verschmähen, doch als Freund von Fleisch, Fisch und Krustentieren fällt das natürlich flach. In Zukunft werde ich mich so vorstellen: „Hi, das da ist meine Süße und ich bin ihr fetter Freund.“
Die fette Sau wurde aus dem einstigen Spargeltarzan innerhalb eines Jahres, und es hat nicht den Anschein, als würde Klößchen bald aufhören, Hüftgold anzusammeln. Gegenteilig sieht es aus. Während ich mein Leid hier aufs virtuelle Papier bringe, wird mir einer der Hauptgründe für mein Fett Werden klar: Ich bin leidenschaftlicher Raucher und kann mir nichts schöneres vorstellen, als mich den lieben, langen Tag in blauen Dunst zu hüllen. Bei all meinen bisherigen Arbeiten war das kein Problem, teilweise musste ich das Werbebüro nicht mal zum Nikotin Nachladen verlassen. Doch hier würden vermutlich gleich der Feuermelder los heulen und der Chef mit einer Abmahnung wedeln. Tatsächlich bestand mein sehr erfolgreicher bisheriger Diätplan aus Unterernährung – Fasten fand ich schon immer zweifelhaft – und Zigaretten!
Ex-Dünne, also Teilzeit-Fette, werden wie ich diesbezüglich sowieso nicht ernst genommen. Altgediente Pfundskerle lachen sogar, genau wie sie werden, verehrter Leser. Trotz täglichen Radelns und Spazierens erfreute sich meine Fettverbrennung Diät-verspottender Nahrung und zeigte mein hohes Einlagerungspotential. Zum Abnehmen a la Kate Moss oder Amy Winehouse fehlt mir das nötige Scheingeld. Was werden die Angestellten meiner Lieblingsklamottenläden sagen? Viellicht das: „Aus 34 werden nicht ohne Schuld 36 Bundweite!“ Ach, zum Teufel mit den Diäten. Ich sollte sofort kündigen und als Arbeitsloser gegen den Trend zur Armutsfettleibigkeit einfach und schnell abnehmen. Ich weiß ja, wie. Bis dahin schmolle ich mit einer großen Packung… na? Rothändle Filter oder dachte irgendwer etwa Schoko-Eis mit Stückchen?
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