Schlaflos in Deutschland: Was man gegen Insomnie tun kann

Probleme beim Ein- und Durchschlafen haben sich zu einem regelrechten Volksleiden entwickelt – mit einer großen Bandbreite an negativen Folgen: Wer keinen richtigen Schlaf findet, fühlt sich nicht nur den ganzen Tag über matt und abgeschlagen, sondern hat oftmals auch mit Kopfschmerzen und psychischen Symptomen zu kämpfen.

Den Lebensstil überdenken

Rund 20 Prozent aller Deutschen leiden unter Insomnie, das heißt, sie haben über einen Zeitraum von mehr als vier Wochen mindestens dreimal wöchentlich Schlafprobleme. Die Ursachen für Insomnie sind vielfältig und reichen von falschen Gewohnheiten über Alltagsstress bis hin zu Herzerkrankungen und Hormonstörungen. Medikamente sollten der letzte Ausweg sein – zuvor können verschiedene Hausmittel ausprobiert werden, um endlich wieder einen tiefen, erholsamen Schlaf zu finden. Häufig genügt es, den eigenen Lebensstil zu überdenken. Schwere, fettreiche Mahlzeiten am Abend können den Schlaf ebenso stören wie langes Fernsehen oder Alkohol. Dieser fördert zwar das Einschlafen, verhindert jedoch, dass der Körper in die sogenannte REM-Phase (REM=Rapid Eye Movement) fällt, die für die Regeneration des Körpers eine große Rolle spielt. Auch dann, wenn die Balance zwischen Arbeit und Freizeit gestört ist, wirkt sich das negativ auf die Schlafqualität aus. Regelmäßige Auszeiten und Freiräume können hier Abhilfe schaffen.

Entspannung, Sport & Co.

Entspannungstechniken können helfen, Stress abzubauen und negative Emotionen zu bewältigen. Bewährt hat sich zum Beispiel Autogenes Training. Experten haben jedoch herausgefunden, dass dieses zwar das Einschlafen beschleunigt, aber nichts gegen Durchschlafstörungen ausrichten kann. Anders sieht das bei Sport aus: Wer seinen Körper richtig auspowert, schafft einen Ausgleich zum Job und fördert den Schlaf. Das Training sollte allerdings tagsüber absolviert werden, denn unmittelbar nach dem Sport laufen Kreislauf und Stoffwechsel auf Hochtouren. Viele Menschen schwören zudem auf heiße Milch mit Honig: Während die Wärme des Getränks die Entspannung fördert, gilt das im Honig enthaltene Tryptophan als natürliches Schlafmittel. Darüber hinaus kann auch Einschlafmusik Schlafprobleme auf behutsame Weise bekämpfen. Empfehlenswert sind sanfte Klänge wie zum Beispiel das Rauschen von Wasser oder leise Klaviertöne.

Im Zweifel zum Arzt

Schlafstörungen sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wer über einen längeren Zeitraum oder wiederholt unter Problemen beim Ein- oder Durchschlafen leidet, bespricht dies am besten mit seinem Hausarzt, damit dieser körperliche Ursachen ausschließen kann.

Bildurheber: Dan Race – Fotolia

Mediziner