Vitamin D ist auch unter dem wohlklingenden Namen „Sonnenhormon“ bekannt, denn der Körper bildet es mithilfe des Sonnenlichtes. Es ist an einer Vielzahl wichtiger gesundheitlicher Funktionen beteiligt, während sein Mangel weitreichende Folgen haben kann. Deshalb empfehlen Experten, die sommerlichen Lichtstrahlen in Maßen auf der Haut zu genießen – ganz ohne Sonnencreme.
Weil der Körper es selbst herstellen kann, ist Vitamin D streng genommen gar kein Vitamin. Für die Herstellung werden nur zwei Zutaten benötigt: Sonneneinstrahlung und das körpereigene Cholesterin. Die entscheidende Aufgabe des Sonnenhormons besteht in der Regulierung des Kalziumstoffwechsels. Das heißt, es steuert die Verteilung des wichtigen Mineralstoffes Kalzium im Organismus. Ausreichend Vitamin D überwacht die Kalziumeinlagerung in den Knochen und stellt so sicher, dass diese gut mineralisiert bleiben. Andernfalls droht Bruchgefahr oder als Spätfolge Osteoporose. Auch schwerwiegende Krankheiten wie Demenz oder verschiedene Krebsarten gehen laut Expertenmeinung mit einem Vitamin-D-Mangel einher. Aber nicht nur die Einlagerung und Freisetzung von Kalzium in den Knochen steuert das Sonnenhormon. Es fördert auch dessen Aufnahme aus der Nahrung im Darm. In Einzelfällen kann der Hausarzt die Einnahme von entsprechenden Ergänzungspräparaten empfehlen. Allerdings besteht besonders in der warmen Jahreszeit die Möglichkeit, auf natürliche Weise mithilfe der Sonne Vitamin D zu tanken.
Die bei einem wohligen Sonnenbad auf die Haut treffenden UVB-Strahlen verwandeln die inaktive körpereigene Vorstufe Provitamin D in das wirkungsvolle Sonnenhormon. Ohne ausreichendes Sonnenlicht kann dieser Prozess nicht stattfinden, weshalb Mangelerscheinungen gerade in den kalten Jahreszeiten weit verbreitet sind. Aber auch durch die UV-Filter in Sonnenschutzpräparaten wird die Vitamin-D-Synthese gehemmt. Schon eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor zehn blockiert 90 Prozent der Sonnenstrahlen – und damit auch die Bildung von Vitamin D im Körper. Das Gesundheitsformat „RBB Praxis“ berichtete anlässlich der ersten Frühlingstage über den Expertenrat, regelmäßig kleine Sonnenbäder ohne Lichtschutz zu genießen, um dem Vitamin-D-Mangel vorzubeugen (die Sendung finden Sie hier im RBB Programm).
Natürlich ist es nicht empfehlenswert, einen Sonnenbrand zu riskieren. In Maßen und dem eigenen Hauttyp entsprechend, überwiegen allerdings die gesundheitsfördernden Effekte der warmen Sonnenstrahlen auf ungeschützter Haut. Für besonders helle Hauttypen reichen regelmäßige Sonnenbäder von zehn Minuten. Dunklere Typen können die warmen Momente auf 20 bis 30 Minuten ausdehnen.
IMG: detailblick – Fotolia
Werbung