Jeder wünscht sich, dass er bis ins hohe Alter selbstbestimmt für sich sorgen kann. Doch die Realität sieht leider anders aus: Statistiken belegen, dass fast jeder Zweite im Laufe seines Lebens Pflegeleistungen in Anspruch nehmen muss. Allein in Deutschland gibt es fas 2,5 Millionen Pflegefälle und die Tendenz ist weiter ansteigend. Durch die Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung wurde dieser Entwicklung Rechnung getragen, um entsprechend vorsorgen zu können. Doch die Versicherungsleistungen decken in vielen Fällen den Bedarf der Pflegebedürftigen nicht und nicht jeder hat Ansprüche auf Leistungen aus der gesetzlichen Versicherung. Private Pflegeversicherungen sollen die Lücken schließen, doch welche Leistungen können die Versicherten erwarten?
Der Dreh- und Angelpunkt bei der Versicherung von Pflegebedarf sind in Deutschland die drei Pflegestufen. Es wird zwischen erheblicher, schwerer und schwerster Pflegebedürftigkeit unterschieden. Die Leistungen sind abhängig vom Grad der Pflegebedürftigkeit. Zusätzlich spielt es eine Rolle, ob die Pflege vollstationär oder teilstationär in einer Einrichtung erfolgt, ob die Pflege von professionellen Kräften im häuslichen Bereich geleistet wird oder ob Angehörige die Pflege übernehmen. Je nachdem, wie die Pflege erfolgt, werden Pflegegelder (zurzeit 235 bis 700 Euro in Abhängigkeit von der Pflegestufe) oder Sachleistungen (450 bis 1.550 Euro) gezahlt. Die Sachleistungen fließen direkt an die Pflegedienste oder Pflegeheime.
Doch auch für diejenigen, die als Arbeitnehmer der gesetzlichen Versicherungspflicht unterliegen und denen die Beiträge zur Pflegeversicherung automatisch vom Lohn oder Gehalt abgezogen werden, sollten überlegen, ob sie ausreichend versichert sind. Eine private Zusatzversicherung kann den Versicherungsschutz deutlich erhöhen und im Versicherungsfall das Leben erheblich verbessern. Die private Pflegezusatzversicherung wird meist in drei Formen angeboten:
Bei der Pflegekostenversicherung werden die Kosten erstattet, die durch die Pflegeversicherung nicht getragen werden. Bei Abschluss einer Tagegeldversicherung wird unabhängig von den entstandenen Kosten pro Tag mit Pflegebedürftigkeit ein fixer Betrag gezahlt.
Speziell junge Menschen schieben die Gedanken an das Alter und an Pflegebedürftigkeit gern von sich. Trotzdem sollten Sie sich möglichst frühzeitig auch in diesem Bereich um eine angemessene Vorsorge kümmern. Schließen Sie schon in jungen Jahren einen Versicherungsvertrag ab, haben Sie nur mit geringen Beiträgen zu rechnen, die ihren Lebensstandard nicht beeinträchtigen. Schließlich geht es nicht nur um Sie, sondern auch um Ihre Angehörigen, die sich möglicherweise um Ihre Pflege kümmern müssten. Weitere Informationen zum Thema finden Sie beispielsweise auch hier im Presseportal.
Artikelbild: Florian Hiltmair – Fotolia