Für die Kontraktion unserer Muskeln ist das Gehirn verantwortlich. Der Impuls etwa, einen Arm anzuheben, wird über die Nervenbahnen direkt an den Muskel weitergeleitet. Die Kontraktion bewirkt, dass sich die Muskelfasern verdichten und verhärten. Doch genauso, wie wir Muskeln kontrolliert anspannen, können wir sie auch in der Regel kontrolliert entspannen. Bei Muskelkrämpfen ist dieser Vorgang jedoch gestört.
Bei andauernden Verkrampfungen der Muskulatur kann ein Muskel nicht mehr richtig entspannen. Muskelkrämpfe müsst ihr euch daher als Störung des Gleichgewichtes vorstellen, die auf einen Mangelzustand zurückzuführen sind. Ein Mangel kann dabei entweder an Flüssigkeit, Salz- und Mineralienzufuhr, Ruhe oder Training bestehen. Um sich vor einer Überlastung zu schützen, kontrahiert der Muskel unwillkürlich und löst Schmerzen aus.
Neben übermäßigem Alkoholkonsum können auch diuretische Medikamente den Flüssigkeitshaushalt erheblich beeinträchtigen. Einseitige Ernährung und Diäten können darüber hinaus zu einer Unterversorgung mit Mineralien führen. Aber auch Durchblutungsstörungen durch zu enge Schuhe oder Fußfehlstellungen können die unangenehmen Krämpfe hervorrufen. Durch das Beheben der Ursachen können die Muskeln schnell und ohne Medikamente entspannt werden. Wer hingegen häufig unter Muskelkrämpfen leidet, sollte einen Arzt aufsuchen, denn dies kann ein Warnsignal für Gefäßerkrankungen, Nervenschäden oder Stoffwechselerkrankungen sein.
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