Diese Infektionskrankheit kommt weltweit vor. In Deutschland werden bereits Kleinkinder in mehreren Schritten geimpft und dadurch ist das Vorkommen dieser Krankheit eigentlich selten.
Der Erreger ist ein Bakterium (Corynebacterium diphtheriae) und wird über die Atemluft (Tröpfcheninfektion) oder selten durch direkte Kontakt-, Schmierinfektion übertragen. Die Bakterien besiedeln die Mund-, Rachen- und Nasenschleimhaut, selten die Haut, Bindehaut oder Wunden. Am Besiedlungsort schädigen die Bakterien durch Giftbildung diese Stelle. Nur 10-20% der Infizierten erkranken mit sichtbaren Symptomen daran.
Bis die Krankheit ausbricht vergehen 1-7 Tage. Bei der gutartigen Art dieser Erkrankung bilden sich am häufigsten im Rachen und Kehlkopf grau-weiße Beläge, die beim Abstreifen mit einem Spatel bluten. Zusätzlich sind die Mandeln im Rachen stark entzündet und vergrößert. Am auffälligsten ist der fad-süßliche Mundgeruch, die schmerzhafte Schwellung des Rachens und Schwellung der benachbarten Lymphknoten. Der erkrankte Mensch leidet an Hals- und Schluckbeschwerden.
Eine andere Form dieser Infektionskrankheit ist die Kehlkopfdiphtherie. Sie zeichnet sich durch bellenden Husten (den sog. Krupp-Husten) und Heiserkeit aus. Diese Form kann vor allem bei Kindern auftreten. Es kommt ein pfeifendes Atemgeräusch beim Einatmen vor und es entwickelt sich eine Minderversorgung mit Sauerstoff verbunden mit blauen Lippen. Zusätzlich kann Unruhe und Ängstlichkeit auftreten. Durch die Gefahr einen Verschluss der Atemwege, sollte bei Krupp-Husten sofort ein Notarzt gerufen werden.
Die Nasendiphtherie zeigt einen blutig-serösen Schnupfen und Belägen in der Nase. Bei allen drei Formen der Diphterie können zusätzlich Halsschmerzen, erhöhter Pulsschlag und niedriger Blutdruck auftreten. Diagnostisch werden neben der Betrachtung der Beläge und den typischen Mundgeruchs, Rachen- bzw. Nasenabstriche genommen um den Erreger nachzuweisen. Auch wird Blut abgenommen. Therapeutisch gibt der Arzt ein Antitoxin-Mittel gegen Diphterie und zusätzlich Antibiotika.
Unbehandelt kann es nach 4-6 Wochen zur einer Herzmuskelentzündung, Herzmuskelschädigung, Entzündung des Nervensystems mit Gaumensegel-Lähmung, Lähmung von Rumpf-, Atemmuskeln und Beinen kommen. Aus diesem Grund, ist es wichtig, dass Kindern ab dem 3. Lebensmonat grundimmunisiert werden. Bei Erwachsenen, die normalerweise grundimmunisiert sind, sollten eine Auffrischung alle 10 Jahre erfolgen.