Osteomalazie – Wenn der Knochen an Festigkeit verliert

Wer bei anderen Menschen O- oder X-Beine beobachtet, denkt oft an einen genetischen Defekt. Doch die Ursache kann auch im Krankheitsbild der so genannten Osteomalazie liegen. Darunter versteht man eine Mineralisationsstörung des Knochens, bei dem dieser an Festigkeit verliert und sich verformt. Bei Kindern ist die Störung auch besser als Rachitis bekannt.

Röntgenbild

Die Ursache der Knochenerweichung liegt in einem Calcium oder Vitamin-D-Mangel. Letzteres ist wichtig für die Resorption und den Einbau des Calciums in den Knochen. Vitamin-D-Mangel kann sowohl durch eine Fehlernährung als auch durch fehlende Sonneneinstrahlung entstehen. Daher ist vor allem in den lichtarmen Jahreszeiten Vorsicht geboten.

Der Prozess beginnt schleichend

Da weniger Calcium in den Knochen eingebaut wird, verringert sich die Knochendichte. Dadurch steigt nicht nur das Risiko einer Fraktur, sondern auch einer Deformation der Knochen und Gelenke. Die Symptome betreffen vorrangig den Stütz- und Bewegungsapparat:

  • Knochenschmerzen
  • Muskelschwäche
  • Gangstörungen
  • Verformung der unteren Extremitäten (O- und X-Beine)
  • Therapeutisch muss der Calcium- und Vitamin-D-Mangel behoben werden

Nahrungsergänzungspräparate und direkte Sonneneinstrahlung können den Speicher wieder auffüllen. Eine Verformung der Extremitäten kann dadurch jedoch nicht wieder behoben werden. Hier kann nur ein operativer Eingriff helfen. Generell sollten Kinder und Erwachsene täglich bis zu 200 Einheiten Vitamin-D zu sich nehmen. Große Mengen des Vitamins finden sich in Lachs, Eiern, Hering und Champignons wieder.
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