Depressionen: Die Kraft der Traurigkeit

Die Depression ist eine in der Bevölkerung sehr häufig vorkommende Störung mit krankhaft niedergedrückter Stimmung und kann mit einer Vielzahl von Symptomen einhergehen. Die Entstehung von Depressionen ist unklar.

Die Schulmedizin und Psychologen teilen sie in drei Hauptarten ein: somatogene, endogene und psychogene Depression. Die Somatogene wird durch körperliche Erkrankungen hervorgerufen, z.B. durch eine Schilddrüsenunterfunktion. Bei der Endogenen ist die Ursache unbekannt. Vermutet werden erbliche und neurobiochemische Faktoren, zwischenmenschliche Belastungen, Veränderungen der Lebensumstände, Umweltgifte. Psychogene Depressionen sind seelisch „erworbene“ Störungen, z.B. ausgelöst durch ein Traumata oder aufgrund eines ungelösten inneren Konflikts, der zumeist in der Kindheit entstand. Darüber hinaus gibt es noch folgende Sonderformen der Depression: Erschöpfungsdepression, verursacht durch Dauerbelastungen des Körpers oder wiederholte schwere psychische Traumata. Wochenbettdepression, tritt häufig in den ersten beiden Wochen nach der Geburt auf, klingt meist nach einiger Zeit ab, manche Frauen erkranken während des Wochenbetts erneut. Klimakterische Depression tritt auf während der Wechseljahre der Frau, als Auslöser werden die hormonelle Umstellung und familiäre Belastungen genannt. Die Altersdepression tritt erst nach dem 65. Lebensjahr auf und steht häufig in Verbindung mit körperlichen Erkrankungen, Einsamkeit und soziale Isolierung.

Das Erscheinungsbild dieser Krankheit zeigt sich unterschiedlich und auch der Ausmaß sowie die Schwere sind individuell verschieden. Als Leitsymptome zeigen sich Gefühlsstörungen, Hemmung von Antrieb und Denken sowie Schlafstörungen. Depressive Menschen fühlen sich oft niedergeschlagen, bedrückt und freudlos. Andere fühlen keine Traurigkeit sondern fühlen sich wie „leer“ oder wie „ausgestorben“. Den Betroffenen fehlen Schwung und Initiative in ihrem Leben. In Extremfällen ist der Erkrankte bewegungslos, stumm und reagiert nicht mehr auf seine Umwelt. Morgendliches Früherwachen, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Durchfall, Herzrasen, Schwindel, Potenzstörungen und Libidoverlust können auftreten. Manchmal können Denkstörungen wie z.B. „ Das Greisen um die eigenen Gedanken“, Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen sowie Wahn auftreten. Selbstmord-Gedanken können aufkommen und in die Tat umgesetzt werden.

Die Diagnose stellt am besten ein Facharzt wie ein Neurologe oder ein Psychiater. Wie und ob ein depressiver Mensch behandelt wird, hängt in erster Linie von der Schwere der Erkrankung und der damit verbundenen Suizidgefahr ab. Leichte depressive Phasen und Stimmungsschwankungen können durch verständnisvolle und geduldige Zuwendungen sowie Gespräche vom Therapeuten aufgefangen werden. Ausgeprägte Depressionen erfordern spezielle Therapien. Schulmedizinisch werden Antidepressiva mit Psychotherapie angewandt. Desweitern werden auch Schlafentzug, Licht-, Verhaltens-, Gesprächs- und Tiefenpsychologische Therapien angewandt.

Antidepressiva sind stimmungsaufhellend und angstlösend, können aber auch beruhigend oder antriebssteigernd wirken. Als Schutz vor einem Wiederauftreten der Depression, werden Antidepressiva jahrelang oder lebenslang gegeben. Einige Arten von Antidepressiva machen den Menschen abhängig vom Wirkstoff. Antidepressiva sollten niemals vom Patienten selbst abgesetzt werden und dürfen nur vom Arzt langsam abgesetzt werden.

Als Nebenwirkungen von Antidepressiva können die gleichen Symptome hervor gerufen werden wie die Kranheit selbst, also Schlafstörungen, Libidoverlust, Steigerung des Herzschlages, Verstopfung oder Durchfall, aber auch Blutdruckveränderungen und Gewichtszunahme.

Mediziner