Gallensteine treten bei einem großen Anteil der Bevölkerung auf, Frauen sind meist häufiger betroffen als Männer.
Gallensteine sind eine sehr häufige Erkrankung und werden meist erst zu einem späteren Stadium erkannt. Das Vorstadium wird oft übersehen erst wenn Beschwerden auftreten werden sie durch diagnostische Verfahren wie den Ultraschall erkannt.
[youtube _-BpbQD1tUM]
Was sind Gallensteine?
Gallenflüssigkeit wird in der Leber produziert und in der Gallenblase gesammelt, so lange bis eine Ausschüttung in den Dünndarm erforderlich wird zur Fettverdauung. Die zähe Gallenflüssigkeit gelangt über die sogenannten Gallenwege in den Dünndarm und besteht unter anderem aus Lecithin, Cholesterin und Gallensalzen, die in einem bestimmten Mischungsverhältnis enthalten sind. Ändert sich nun die Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit prozentual, kann es zu einer Kristallisation innerhalb der Gallenblase kommen. Diese Veränderung kann auch durch Medikamente herbeigeführt werden.
Die Kristalle nennt man Gallensteine. Diese können entweder in der Gallenblase selbst oder in den Gallengängen auftreten. Zunächst bilden sich viele kleine Kristalle, der sogenannte Gallengries, der nur sehr selten diagnostisch zu erfassen ist. Viele Gallensteine bleiben unbemerkt, bis sie aus der Gallenblase abgehen, man spricht hier von einer Gallenkolik. Wenn sich die Steine in die Gallenwege abgesetzt haben und diese verstopfen, treten ebenfalls Beschwerden auf.
Symptome
Die ersten Symptome die bei Gallensteinen auftreten, sind starke Schmerzen im rechten Oberbauch, die oft durch die Gallenkoliken bedingt werden.
Wenn die Gallenwege durch einen Stein verstopft sind, kann es zu einer Cholestase (Stau der Gallenflüssigkeit in den Gallenwegen) kommen. So kommen mehr Leberenzyme in den Blutkreislauf und der Urin verfärbt sich bräunlich. Auf der anderen Seite kann sich die Flüssigkeit auch in der Leber stauen, was eine höheren Abgabe des Gallenfarbstoffes (Bilirubin) in das Blut verursacht und zu einer Gelbfärbung (Ikterus) der Augen und der Haut führen kann.
In einzelnen Fällen können sich durch die Stauung, Entzündungen der Gallenblase (Cholezystitis) oder Gallenganges (Cholangitis) einstellen, welche ebenfalls zu Schmerzen im Bauchbereich führen.
Erste Anzeichen sind auch ständig wiederkehrende Blähungen, Völle- und Druckgefühl im Oberbauch, Unverträglichkeit von fettigen Speisen.
Behandlung von Cholelithiasis
Zunächst werden die Gallensteine durch eine Ultraschalluntersuchung lokalisiert, Gallensteine in der Gallenblase können durch den Ultraschall relativ deutlich erkannt werden, sobald sie größer als fünf bis sechs Millimeter sind. Bei Steinen in den Gallengängen reicht eine Sonographie meist nicht aus. Hier werden meist Tests auf Bilirubin herangezogen, weitere Untersuchungsmethoden sind eine endoskopische Untersuchung sowie die Endosonographie.
Bei akuten Gallenkoliken werden schmerzlindernde Mittel zusammen mit Antibiotika gegeben. In den meisten Fällen muss der Patient eine Nulldiät mit Infusionen machen, damit die Galle nicht zusätzlich angeregt wird. Die Gallenblasensteine werden meist laparoskopisch also minimal-invasiv über drei kleine Schnitte entfernt. Steine in den Gallengängen werden endoskopisch, teilweise zunächst zertrümmert, dann entnommen.
Wenn die Gallensteine nicht behandelt werden, kann es zu einem Verschluss des Bauchspeicheldrüsenausgangs kommen, was eine Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) herbeiführen kann. Andere Komplikationen sind die Entzündung von Gallenblase und Gallengang. Im schlimmsten Fall kann es zu einen Durchbruch kommen, bei dem Gallenflüssigkeit in die Bauchhöhle eindringt.
Gallensteine verhindern
Wie schon erwähnt leiden besonders Frauen unter Gallensteinen, bei Männern nimmt die Zahl mit dem Alter zu. Frauen die mehrere Geburten hinter sich haben und vierzig oder älter sind, machen einen Großteil der Gallensteinpatienten aus.
Faktoren die das Wachstum von Gallensteinen weiter begünstigen, sind Übergewicht, zu hohe Cholesterinwerte oder anderes Fett im Blut und unausgeglichene Blutzuckerspiegel.
Ausführliche Informationen findet man hier.
Durch einen Rückstau an Gallenflüssigkeit können die Gallenfarbstoffe nicht mehr in den Darm abfliesen. Dadurch hellt sich der Stuhlgang auf von Braun auf leicht geblich, und die Farbstoffe werden über die Nieren, so gut es eben geht ausgeschieden. Der Urin färbt sich also gegenläufig von gelblich nach dunkelbraun. Besteht dieser Zustand länger so kommt es auch zur Gelbverfärbung der Haut, dem sog. Ikterus.