Reizblase

Die Reizblase oder hyperaktive Blase ist keine eigenständige Krankheit aber ein Symptom, das auf verschiedene Blasenerkrankungen hinweisen kann. Meist leiden Frauen unter einer Reizblase.

Die Reizblase ist eine Form der Inkontinenz, die vor allem bei  Syndromen wie Blasenentzündungen (Cystitis) oder anderen Blasenerkrankungen auftritt. In einigen Fällen kann sie auch psychosomatisch bedingt sein.

Anzeichen

Wenn man unter einer Reizblase leidet, uriniert man sehr häufig, doch nur in geringen Mengen. Wird dem Drang zum Wasserlassen nicht nachgegeben, entleert sich die Blase meist selbstständig.

Ursachen

Neben psychsomatischen Ursachen, gibt es auch mehrere Krankheitsbilder, bei denen eine hyperaktive Blase als Begleitsymptom auftreten kann.

So etwa die Blasenentzündung,  Fremdkörper oder Tumore in der Blase oder Prostata und eine deshalb bedingte Verengung des Blasenausgangs (häufig Ursache der Reizblase bei Männern), Neuologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Ischämische Infarkte, Veränderungen der Blasenschleimhaut, entweder bakteriell oder durch vorangegangene Bestrahlungen.

Häufig ist auch der fallende Östrogenspiegel bei Frauen in der Menopause für eine Reizblase verantwortlich. Durch die fehlenden Hormone verändert sich die Blutzusammensetzung und die Schleimhaut der Blase, sowie die Beschaffenheit der Harnröhre.

Auch harntreibende Mittel (Diuretika) und andere Medikationen, können als Nebenwirkung eine Reizblase verursachen. Bei allen bisher genannten Fällen spricht man von einer sekundären Reizblase.

Eine primäre Reizblase, ohne erkennbare Erkrankung tritt oft ohne ersichtlichen Grund auf, zeigt aber ebenfalls Veränderungen in der Funktion der Blase, wie eine verfrühte Kontraktion des Blasenmuskels.

Diagnose

Da die Reizblase oft tabuisiert wird, vermeiden die Betroffenene eine Untersuchung, allerdings kann eine gründliche Untersuchung den Grund für die Erkrankung liefern. Untersuchungsmethoden sind zum Beispiel, Blut- und Urinuntersuchungen, Ultraschall- und Röntgenaufnahmen der Blase und Blasendruckmessungen.

Behandlung

Bei östrogenbedingter Reizblase sollte über die Einnahme eines östrogenhaltigen Präparats nachgedacht werden. Auch der Verzehr von Sojaprodukten, kann durch die enthaltenen Phytoöstrogene günstig auf den Hormonspiegel einwirken.

Andere Medikamente, die nach eingehender Untersuchung durch einen Arzt verschrieben werden, bewirken eine Vergrößerung des Blasenvolumens und verringern den Intervall des Wasserlassens.

Andere Methoden sind etwa die Reizstromtherapie oder ein Blasenschrittmacher, der ebenfalls mit Reizstrom arbeitet.

Operative Eingriffe sind bei Grunderkrankungen wie Blasensteinen meist von Nöten und werden nur als letzte Maßnahme eingesetzt.

Während der akuten Phase der Reizblase, empfiehlt sich das Tragen von Einlagen, die in der letzen Zeit von mehreren Herstellern wie Tena oder Always  angeboten werden.

Vorsorge

Verschiedene Mittel haben sich für die Blasenfunktion als günstig erwiesen. Besonders Cranberry-Produkte wie Säfte oder Kapseln können günstig auf die Blasenfunktion einwirken. Ebenso haben sich Inhaltsstoffe von Kürbissen, die ebenfalls als Kapseln erhältlich sind, bewiesen.

Das Sitzen auf kalten Untergründen sollte wie auch zum Vorbeugen von Blasenentzündungen vermieden werden.

Wenn sich die Reizblase merklich nach dem Essen oder Trinken verschlimmert, sollte  darauf geachtet werden, nach welchen Bestandteilen der Mahlzeit, die Verschlechterung auftrat.

Mediziner