Die Nanomedizin steht erst am Anfang, aber schon jetzt haben viele Wissenschaftler und Betroffene große Hoffnung, dass sie eine Wunderwaffe gegen schwere Krankheiten wie Krebs und Diabetes sein könnte. Allerdings ist bisher kaum bekannt, inwiefern sich diese Form der Medizin auf die Umwelt (und unsere Gesundheit) auswirkt.
Die Nanotechnologie wird als eine der wichtigsten Zukunftstechnologien angesehen und auch im Bereich der Medizin wird ihre Bedeutung immer größer. So spielt sie eine große Rolle bezüglich der Verträglichkeit von Medikamenten und der Früherkennung von Krankheiten.
Bisher wurde die Nanomedizin dazu genutzt, um Medikamente zu verbessern. So wurden kleinste Polymerpartikel in Medikamenten verarbeitet, um die Wirkstoffe schneller und besser an die betroffenen Stellen im Körper zu transportieren. Kleinste Titanpartikel umhüllen bereits Implantate, damit diese nicht mehr vom Körper abgestoßen werden. DNA-Chips im Nanobereich sollen zudem die Diagnose von Krankheiten erleichtern. Nun forschen die Wissenschaftler an einer gezielten Krebsbehandlung durch Nanopartikel.
Die Gefahr der Nanopartikel für die Gesundheit des Menschen sollte auf keinen Fall unterschätzt (aber auch nicht übertrieben) werden. Dass die Nanotechnik eine Gefahr mit sich bringt, hat durchaus einen realen Hintergrund. So gibt es bereits Studien, die die „gesundheitsbedrohenden Wirkungen von Nanopartikeln in Zellkulturen oder Tieren nachweisen“. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel der chemische Aufbau der Nanopartikel und deren Wasserlöslichkeit.
Die Partikel wurden bereits in unterschiedlichen Materialien wie Lacken, Reiniger und Kosmetikartikeln verarbeitet, allerdings können die schädlichen Folgen für Mensch und Umwelt nicht abgeschätzt werden, da keine Langzeitstudien vorliegen.
Nanopartikel können im Kampf gegen Krebs ein großer Hoffnungsträger sein. Der Biologe Andreas Jordan hat ein Experiment mit Eisenoxid-Partikeln gestartet, die eine Größe von nur 15 Nanometer haben (ein Nano entspricht ein Milliardstel Millimeter). Der Biologe spritzte die Teilchen in Tumore, die schnell an die Wucherung gebunden wurden. Dadurch entsteht ein magnetisches Feld, das die Teilchen sowie den Tumor erhitzen lässt und die Entstehung von Reparaturenzymen verhindert. Dies geschieht in mehreren Etappen, wodurch sich die bösartige Geschwulst schließlich nicht mehr erholen kann.
Diese Methode kann eine Unterstützung für eine Strahlen- bzw. Chemotherapie darstellen und die Lebenserwartung von Krebspatienten deutlich verlängern.
Statt einer Chemo- soll es zukünftig auch eine Nanotherapie geben, bei der Wirkstoffe gegen Krebs in kleinste Zellen eingebettet werden, die dann an den bösartigen Tumor andocken und diesem tödliche Medikamente verabreichen. Und das Ganze soll ohne Nebenwirkungen für den Patienten ablaufen. Definitiv ein sehr interessantes Gebiet, und es bleibt abzuwarten, was sich zukünftig noch alles im Bereich der Nanomedizin tun wird.