Keime in Krankenhäusern sind eine Problematik, die vor Kurzem vom EU-Gesundheitskommissar John Dalli kritisiert worden ist. Er äußerte sich über die mangelhafte Hygiene in den Krankenhäusern.
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Nach Ansicht des EU-Gesundheitskommissars sei es in den deutschen Krankenhäusern nicht gut um die hygienischen Zustände bestellt. Sie sei sogar „alarmierend“. Er stellte die These auf, dass jede zehnte Behandlung den Patienten eher schade als dass sie nützlich sei.
Auf die Äußerungen des EU-Gesundheitskommissars äußerte sich direkt die Bundesärztekammer und sagte, dass die Äußerungen von Dalli in keiner Weise sachlich seien. Aber nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene sei die Lage durchaus kritisch.
Die Gesellschaft geht nämlich von 800.000 bis eine Million Infektionen in deutschen Krankenhäusern aus, die durch mangelnde Hygiene verursacht worden sind, und sogar 20.000 dieser Fälle enden tödlich. Nach Angaben der Gesellschaft seien mindestens 50 Prozent der Infektionen durch korrekte Hygiene vermeidbar.
In erster Linie sei die mangelnde Kenntnis des Klinikpersonals Schuld an den Infektionen. Auch wenn die Thematik obligatorischer Bestandteil der klinischen Ausbildung sei, so wird diese oft nur unzureichend abgehandelt, um dass ein „Problembewusstsein“ beim Fachpersonal hervorgerufen werden kann.
Selbst simple Maßnahmen, wie das Setzen einer Spritze am Oberarm, geschehen in den seltensten Fällen korrekt. Um eine korrekte Desinfektion zu erlangen, müsse der gesamte Oberarm des Patienten desinfiziert werden. Oftmals nutzen die Mediziner Tupfer, die zuvor mit einem keimtötenden Mittel behandelt worden sind.
In den meisten Fällen wird ein mangelndes finanzielles Budget als Argument genutzt, wenn mangelnde Hygiene beklagt wird. Das Personal wird immer mehr reduziert, aber die Zahl der Risikopatienten steigt kontinuierlich an. Die Folge davon sei, dass sich Keime in Kliniken und Krankenhäuser breit machen.
Um eine Verbesserung der hygienischen Verhältnisse zu erlangen, müsse die Zahl an Pflegepersonal und Ärzten erhöht werden. Im Besonderen seien Hygieniker von Bedeutung, die dem Personal beim Verbandswechsel und beim Umziehen zur Seite stehen.
Um weitere Zwischenfälle und Krankheiten aufgrund von Keimen zu vermeiden, haben Bayern und Baden-Württemberg Hygieneverordnungen aufgestellt. Dazu gehört der Einsatz von speziell ausgebildetem Personal (Hygieniker), welches die Zustände in den Kliniken überprüfen soll. Allerdings gibt es nicht genügend ausgebildetes Personal in Deutschland und Experten müssen nun erst einmal ausgebildet werden. Demnach wurde der Pflichteinsatz der Kontrolleure zunächst auf 2014 verschoben und weitere Patienten werden die Krankenhäuser kränker verlassen, als sie diese betreten haben.
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