Anämie – Teil 2

Neben der Eisenmangelanämie kennt man noch weitere Formen, die im Folgenden weiter beschrieben werden sollen:

Erythropoetinmangel – Anämie

Diese Form der Anämie tritt infolge einer Nierenerkrankung (Niereninsuffizienz) auf, die bedingt, dass das Hormon Erythropoetin nicht mehr ausreichend gebildet wird. Da EPO als Wachstumsfaktor für die Bildung von Erythrozyten wichtig ist, führt eine solche Erkrankung zu einem sinkenden Anteil der Erythrozyten am Gesamtkörpervolumen.
Zur Therapie der renalen Anämie wird rekombinantes EPO verabreicht, welches sich von der physiologischen Form in der Art der Zuckerstrukturen unterscheidet. Als Nebenwirkungen werden grippeähnliche Symptome beschrieben, auch ist erhöhter Blutdruck möglich.
Betroffen sind vor allem Dialysepatienten.

Makrozytäre Anämien

Hervorgerufen wird die „Blutarmut“ in diesem Fall durch einen Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure. Dieser Mangel führt im Knochenmark zu einer gestörten Bildung der Erythrozyten, deren Teilung hierbei verzögert wird – so unterbleiben im Laufe der Entwicklung der Erythrozyten einzelne Teilungsschritte. Folge ist eine verminderte Anzahl der Erythrozyten im Blut. Der Name der makrozytären hyperchromen Anämie bezieht sich auf den erhöhten Gehalt an Hämoglobin in den abnormen Erythrozyten.

Ein Mangel an Vitamin B12 beruht auf einer Zerstörung der Belegzellen in der Magenschleimhaut, die in der Folge keinen Magensaft mehr produzieren können. Es unterbleibt hierdurch auch die Bildung des Intrinsic Faktors, der zur Resorption des Vitamin B12 wichtig ist. Die Erkrankung äußert sich durch Blässe, gelb gefärbte Haut, sowie Durchfall und kann unbehandelt zum Tode führen.
Als Therapie wird Vitamin B12 injiziert, dagegen ist eine orale Gabe nicht zu empfehlen.

Neben der perniziösen Anämie (Vit. B12 Anämie) existiert zudem die Folsäuremangel – Anämie, die allerdings gut behandelt werden kann. Eine Folsäuresubstitution sollte vor allem während einer Schwangerschaft präventiv erfolgen.

Mediziner