Die Medizintechnik ist äußerst innovativ und forschungsorientiert und sie zählt in Deutschland zu den Branchen der Spitzentechnologie. Wenn wir einmal überlegen welche hochtechnischen Instrumente und technische Errungenschaften täglich zum Einsatz kommen, ist das auch nicht verwunderlich: Endoskope, Implantate als Gelenkersatz, Katheder mit Minisonden und bildgebende Systeme.Die moderne Medizintechnik kann die Patienten durch minimal invasive Operationsmethoden schonen und die Krankenhausaufenthalte verkürzen.
Allerdings spielen diese Entwicklungen nicht nur für das Gesundheitssystem eine wichtige Rolle sondern auch für die industrielle Entwicklung.
Immerhin 150.000 Menschen sind in Deutschland in der medizinischen Industrie beschäftigt, dieser Industriezweig ist dabei von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt. Deutschland nimmt beim Export von medizintechnischen Produkten mit 13 Prozent vom Weltexport hinter den USA den zweiten Platz ein. Es ist also durchaus möglich, das auf der anderen Seite des Globus ein Janz Tec Industrie PC in einem Krankenhaus steht, der von dem mittelständischen Unternehmen aus Paderborn stammt.
Die Medizintechnik macht es also möglich, dass immer neue Diagnoseverfahren entwickelt werden. Mit ihr lassen sich aber zum Beispiel auch innovative Hilfen für Behinderte oder in der Rehabilitation entwickeln. Mit technischen Hilfsmitteln lassen sich beispielsweise verlorene Fähigkeiten oder Funktionen wieder herstellen oder, wenn eine Wiederherstellung nicht mehr möglich ist, ersetzten oder unterstützen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Bevölkerung immer älter wird, ist gerade die Weiterentwicklung der Rehabilitations- und Behindertentechnologie ein wichtiger Zweig in der Medizintechnik.
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Ich finde es erstaunlich, welchen Fortschritt vor allem die Medizintechnik gemacht hat und manchmal möchte ich am liebsten in die Zukunft schauen, um zu sehen, wie in 50 Jahren operiert wird oder welche neuen Methoden es beispielweise in der Augenheilkunde gibt.Fest steht ja nunmal, dass wir immer älter werden und dem müssen wir verstärkt Rechung tragen. Mir stellt sich jedoch manchmal die Frage nach den Grenzen des medizinischen Fortschritts. So muss die Frage erlaubt sein, ob es wirklich gut ist, einem über 90jährigen noch eine neue Hüfte zu implantieren. Es sollte nicht falsch verstanden werden, ich begrüße das, was vor allem die Medizintechnik so möglich macht. Aber gibt es nicht auch ethische Grenzen? Mein Besuch auf der letzten Medica und der Compamed in Düsseldorf hat mir gezeigt, dass wir in diesem Bereich noch jede Menge zu erwarten haben. Wir können gespannt sein,wohin die „medizinische Reise“ geht.