Viele Männer und Frauen leiden unter einer der verschiedenen Formen von Inkontinenz. Einem Urologen hilft bereits die klare Beschreibung der Inkontinenz-Symptome bei einer differenzierten Diagnostik. Diese Beschreibung ist oft ein Tabuthema aber essenziell für das weitere Vorgehen.
Die Inkontinenz tritt bei vielen Frauen nach mehreren natürlichen Geburten auf, besonders häufig nach den Wechseljahren, aber auch Männer leiden besonders im Alter unter einer der Inkontinenz-Formen.
Inkontinenz ist trotz aller Werbung für Mittelchen, die zu einer gesünderen Blase verhelfen sollen und Slipeinlagen speziell für Harninkontinenz-Betroffene, immer noch ein Tabuthema. Aus diesem Grund fällt es Vielen schwer auf die Symptome zu achten und diese differenziert vor einer Untersuchung vorzutragen bzw. zu erläutern.
Symptome der Inkontinenz-Formen unterscheiden
Inkontinenzpatienten sollten darauf achten ob es vor dem Harnlassen einen Harndrang gibt. Sollte dieser auftreten, kann der Arzt bereits einige Formen und Ursachen für die Inkontinenz von vornherein ausschließen. Hier spricht man meist von einer Dranginkontinenz, wo der Harndrang aufkommt aber der Harnfluss nicht so lange zurückhalten kann, dass man eine Toilette aufsuchen kann.
Tritt das Harnlassen bei plötzlichen Bewegungen auf, dazu gehört auch Niesen oder Husten, deutet dies auf die sogenannte Stressinkontinenz hin. Diese kann durch Infektionen wie z.B. einer Blasenentzündung hervorgerufen werden. Dabei wird in der Regel nur eine kleinere Menge Urin freigesetzt.
Ursachen für Inkontinenz
Inkontinenz kann eine Begleiterscheinung neurologischer Krankheiten sein. Bei Schädigungen des Rückenmarks kann es zu einer Inkontinenz kommen, die nicht nur die Blase sondern auch den Darm betrifft. Auch Demenzpatienten können im Laufe der Erkrankung ihre Kontrolle über den Harnfluss verlieren.
Inkontinenz muss nicht immer organische Ursachen haben auch psychosomatische Gründe können unkontrolliertes Urinieren hervorrufen. Kinder, die ihren Harndrang zwar bereits kontrollieren, können zu einer nächtlichen Inkontinenz leiden, wenn sich große Veränderungen ereignet haben, wie z.B. ein Umzug oder der Verlust eines Familienmitglieds. Auch Erwachsene können durch Stress oder andere psychosomatische Ursachen die Kontrolle über den Harnfluss verlieren, was sich beispielsweise in Form einer Reizblase äußern kann.
Bei Frauen ist unkontrolliertes Wasserlassen häufig durch eine erschlaffte Beckenbodenmuskulatur begründet. Der Verschluss der Harnblase (Urethra) lässt sich nicht voll schließen, weshalb es zu Harnverlust kommt. Mit gezieltem Training der Beckenbodenmuskulatur kann diesem Symptom möglicherweise entgegengewirkt werden.
Inkontinenz offen begegnen
Zum Kaschieren der Inkontinenz wurden in den letzten Jahren von verschiedenen Firmen Slipeinlagen entwickelt, die die ausgeschiedene Flüssigkeit absorbieren. Beispiele hierfür sind etwa Teny, Tena Lady und Alldays. Frauenärzte und Urologen bieten Informationen zur Inkontinenz auch häufig bereits im Wartezimmer an. Sollte Inkontinenz auftreten sollte man jedenfalls offen die Symptome mit einem Arzt abklären.
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In meinem Job als Krankenpfleger habe ich ständig mit Inkontinenz zu tun. In meiner bisherigen Laufbahn muss aus meiner Beobachtung sagen, dass psychische Ursachen z. B. für Harninkontinenz viel schlimmer sind als wenn die Inkontinenz physiologisch begründbar ist z. B. durch pathophysiologische Gegebenheiten. Die in deinem Artikel nicht erwähnte Stuhlinkontinenz ist meist noch schwerwiegender für Betroffene z. B. bei geronto-psychiatrischen Patienten, da Betroffenen meist dann auch abhängig von Pflegenden werden.
Spannendes Thema insbesondere weil es jeden vielleicht irgendwann betreffen kann ?!?
Gruß Dennis