Viele Männer, insbesondere solche, bei denen in der Familie bereits Krebs diagnostiziert wurde, leiden mit zunehmendem Alter unter der Angst, an Prostatakrebs zu erkranken. Die Wissenschaft forscht fieberhaft nach den Gründen für die Entstehung und Möglichkeiten der Behandlung von Prostatakrebs.
Im Jahr 2010 wurde festgestellt, dass durchschnittlich pro Minute bei einem Menschen in der Bundesrepublik die Diagnose Krebs gestellt wird. Jährlich erkranken also etwa 450.000 Personen an Krebs – und das mit zunehmender Tendenz. Zwar sind die Behandlungsmethoden in den letzten 20 Jahren wesentlich verbessert worden. Aber dennoch ist dies ein alarmierendes Zeichen, ist doch die Zahl derjenigen, die seit 1990 an Krebs erkrankt sind, um 30% gestiegen. Wobei der Anteil der an Krebs erkrankten Männer überproportional angestiegen ist. Dabei stellt Prostatakrebs bei den Männern die am häufigsten auftretende bösartige Tumorart da, die allerdings meist erst im höheren Alter auftritt. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass die Annahme falsch ist, dass das männliche Geschlechtshormon Testosteron für die Entstehung des Prostatakrebses verantwortlich sei. Dennoch hat Testosteron eine Auswirkung auf den Verlauf dieser Krebsart: Es wurde nachgewiesen, dass bei einer an Krebs erkrankten Prostata das Testosteron das Wachstum der Krebszellen fördert, während es bei gesunden Männern keinerlei Auswirkung auf die Prostata hat.
Als eine Ursache für die Entstehung von Prostatakrebs sieht die Medizin chronische Entzündungen der Prostata an. Diese Entzündungen können unter anderem durch Viren und Bakterien entstehen und sind als Reaktion des Immunsystems anzusehen. Das Immunsystem reagiert auf die Entzündungen durch vermehrte Produktion des Botenstoffes IL-6. Wissenschaftler gehen davon aus, dass gesunde Zellen die durch die Botenstoffe von IL-6 freigesetzten Signale empfangen, anfangen zu wachsen und so Krebszellen entstehen, die einen Tumor in der Prostata entstehen lassen können. Auch die genetische Veranlagung wird für die Entstehung von Prostatakrebs verantwortlich gemacht, was so viel bedeutet, dass das Risiko, an dieser Krebsart zu erkranken sich bereits verdoppelt, wenn ein männlicher Verwandter ersten Grades an Prostatakrebs erkrankt ist. Sind aber zum Beispiel sowohl Vater als auch Bruder am Prostatakarzinom erkrankt, so steigt das Risiko auf das Fünf- bis Zehnfache an. Selbst ein vermehrtes Auftreten von Brustkrebs in einer Familie wird als Gefahr für männliche Verwandte angesehen, an dieser Krebsart zu erkranken.
Ebenso werden Belastungen zum Beispiel mit Kadmium in der Umgebung eines Mannes, oder seine Ernährung für die Entstehung von Prostatakrebs verantwortlich gemacht.
Als weiterer, wesentlicher Grund für die Entstehung von Prostatakrebs, wird das Alter angeführt: Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken steigt mit zunehmendem Alter an. Wissenschaftler haben festgestellt, dass sich bereits bei jungen Männern unter 40 Jahren winzig kleine Krebszellen oder Herde in einer latenten Ruhestellung im Körper befinden, bei einem Teil dieser Männer geben diese Krebszellen irgendwann ihr Ruhestadium auf und entwickeln sich zu einem Prostatakarzinom. Dieser Zeitpunkt dürfte in einem Alter von über 60 Jahren liegen, denn vier von fünf Männern, bei denen Prostatakrebs diagnostiziert wird sind über 60 Jahre alt. Weitere Informationen zur Entstehung von Prostatakrebs erhalten Sie auf den Seiten von ratgeber-krebs.com.
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