Berlin – Medikamente gegen bestimmte Erkrankungen gehören in jede Reiseapotheke. Das sind Durchfall, Reiseübelkeit, Verstopfung, Erkältung, Halsweh, Schnupfen. Hinein gehören auch Mittel gegen Fieber und Schmerzen.
Und Verbandsmaterial, Pflaster, Desinfektionsmittel und Blasenpflaster kommen hinzu, sagt Mathias Arnold, Vizepräsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
Ganz wichtig ist auch Sonnenschutz. «Für Kinder sollte er lieber etwas höher sein – also Lichtschutzfaktor 50 haben», rät Arnold. Da Sonne und Salzwasser für die Haut Stress bedeuten, Pflege- und After-Sun-Creme nicht vergessen.
Je nach Reiseziel und Aktivität variiert die Extra-Ausstattung: Taucher brauchen etwa Ohrentropfen. «Gerade bei Reisen in tropische Gebiete sollten Reisende auch ein Fieberthermometer einpacken», erklärt Arnold. Denn die meisten Tropenkrankheiten machen sich mit Fieber bemerkbar.
Bestimmte Wirkstoffe und Arzneimittel sind an manchen Reisezielen keine gute Idee: Brausetabletten sind bei einer feuchten Umgebung zum Beispiel ungeeignet, Zäpfchen schmelzen bei Hitze. Und Schmerzmittel mit ASS (Acetylsalicylsäure) sind in den Tropen nicht empfehlenswert, weil es eine blutverdünnende Wirkung hat. «Das kann gerade bei Tropenkrankheiten gefährlich sein. Deshalb besser Paracetamol oder Ibuprofen verwenden», sagt Arnold. Ibuprofen ist in der richtigen Dosierung ab dem sechsten Lebensmonat auch für Kinder geeignet.
Der Apotheker rät zudem, die Medikamente in der Originalpackung mitzunehmen und den Namen des Wirkstoffes aufzuschreiben. «Denn zum Teil sind die Produktnamen der Medikamente im Ausland unbekannt», erklärt er. Ein Arzt sollte die Notwendigkeit der Einnahme bestätigen. «Dann gibt es am Zoll weniger Probleme». Das Auswärtige Amt gibt Hinweise, was Urlauber ins Zielland einführen dürfen.
Wer dauerhaft Medikamente einnehmen muss, sollte auf jeden Fall genügend davon einpacken – etwa ein Drittel mehr, als Urlauber für die Reise benötigen. «Denn es kann zu Verzögerungen etwa beim Flug kommen und die Reise länger dauern als gedacht», sagt Arnold. Bei Reisen mit Zeitumstellung kann es zudem sinnvoll sein, sich vom Arzt und Apotheker zur Einnahme beraten zu lassen.
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(dpa/tmn)