Berlin – Nicht nur in der Arktis oder auf dem Mount Everest drohen Erfrierungen. Auch hierzulande kann die Kälte Spaziergängern und Radlern gefährlich werden, warnt der Berufsverband der Deutschen Dermatologen.
Vor allem an ungeschützten Ohren, an der Nase sowie an Fingern und Zehen könnten schnell Erfrierungen auftreten. Um dem sogenannten Kältebrand vorzubeugen, empfehlen Experten unter anderem Fäustlinge statt Fingerhandschuhen. Damit bleiben die Hände länger warm. Außerdem sollte man nicht zu enge Schuhe tragen, um die Durchblutung nicht zu behindern.
Also: Winterstiefel am besten etwas größer kaufen und dicke Socken anziehen. Im Gesicht kann bei Minusgraden eine Skimaske ratsam sein, die Mund und Nase bedeckt. Auch eine reichhaltige Gesichtscreme ist hilfreich. Allerdings darf sie bei eisigen Temperaturen keinen zu hohen Feuchtigkeitsgehalt haben. Mit einer wasserfreien Creme sind Spaziergänger auf der sicheren Seite.
Erste Warnsignale für eine Erfrierung sind blasse und schmerzende Stellen im Gesicht oder Taubheitsgefühle in den Zehen oder Fingern. Treten diese Anzeichen auf, sollten Betroffene schnell einen warmen Ort aufsuchen, um das erfrorene Körperteil langsam aufzuwärmen. Von leichten Erfrierungen kann sich die Haut in der Regel wieder erholen.
Polarluft aus Nordost: Kältewelle kommt auf Deutschland zu
Temperaturen wie am Polarkreis, dazu ein schneidender Nordostwind: Deutschland steht zum Wochenende ein kräftiger Kälteeinbruch bevor. Frost bis zu minus 20 Grad erwarten die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für die kommenden Nächte. Selbst tagsüber gibt es fast überall klirrenden Dauerfrost – und der fühlt sich «noch deutlich kälter an als er ohnehin ist», sagte ein DWD-Meteorologe am Mittwoch in Offenbach.
Grund für die bevorstehende Kältewelle ist eine starke Strömung aus Nord und Nordost, die bitterkalte Luft aus Finnland, Schweden und Russland nach Deutschland bringt – dort wurden am Mittwochvormittag Temperaturen zwischen minus zehn und minus 20 Grad gemessen. «Diese Luft macht sich gerade auf den Weg nach Mitteleuropa und kommt am Wochenende an.»
Mindestens bis Donnerstag der kommenden Woche bleibt es laut DWD frostig. Manche Modelle gehen sogar von einer noch längeren Kälteperiode aus. Denn die derzeitige Wetterlage über Europa sei vergleichsweise stabil, erklärte der Wetterkundler. 2013 habe es ein vergleichbares Phänomen gegeben – mit der Folge, dass es bis in den März hinein in Deutschland frostig kalt blieb.
Einen Lichtblick gibt es jedoch: Das vielerorts trübe Wetter der vergangenen Wochen scheint damit vorerst vorbei. Abgesehen von der Ostseeküste und dem Alpenrand wird es meist sonnig.
Fotocredits: Oliver Berg
(dpa/tmn)