Berlin (dpa/tmn) – Kaum befindet sich der Körper in der Horizontalen, geht er los: der Husten. Und wer kürzlich erkältet war, bellt dann mitunter die halbe Nacht lang. Das nervt, keine Frage. Es hat aber seinen Sinn.
Was es kann?
Husten ist ein großzügig angelegter Reflex. Stört etwas die Atemwege – eine Entzündung, ein Staubkörnchen, Schleim oder Kälte – wird er ausgelöst, um die unerwünschte Substanz hinauszubefördern. Dem Großhirn sagt vorsichtshalber keiner Bescheid. Es steuert sonst alle möglichen Prozesse im Köper. Aber die Dinge, die wirklich lebenswichtig sind, müssen auch funktionieren, wenn das Gehirn gerade abgelenkt ist. Husten ist so ein lebenswichtiger Reflex.
Was also tun?
Husten! «Auch wenn es nervt – effektiv unterdrücken lässt sich Husten ohnehin nicht», sagt Allgemeinmedizinerin Sabine Gehrke-Beck von der Berliner Charité. Selbst für die Wirksamkeit der vermeintlich stärksten Waffe gegen den Reiz – Codein – gibt es bei Erkältungshusten keine Beweise. «Mit Codein schläft man im Zweifelsfall allerdings besser», sagt sie. Wenn es gar nicht anders geht, kann der Arzt es verschreiben. Aber: Codein kann sehr schnell süchtig machen. Gehrke-Beck plädiert deshalb für Abwarten und Teetrinken.
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(dpa)