Berlin – Einfach mal dasitzen und die Gedanken schweifen lassen – das tut meistens gut und entspannt. Beim sogenannten Mind Wandering kann der Geist aufräumen, erklärt Günter Hudasch, Vorstand des Verbands der Achtsamkeitslehrer MBSR-MBCT.
Wenn sich jemand allerdings zu sehr dem freien Assoziieren hingibt, kann es passieren, dass er anfängt zu grübeln und sich in Probleme hineinzusteigern. «In dem Fall verliert der Mensch seine Autonomie», warnt der Achtsamkeitstrainer. Deshalb sei es wichtig, Gedanken nicht nur kommen, sondern auch bewusst wieder gehen zu lassen.
Hängt man den eigenen Gedanken nach, sollte man sich immer fragen: Tut mir das gerade gut? «Viele Menschen neigen zum Beispiel dazu, sich ständig zu vergleichen», sagt Hudasch. Das sei häufig ungünstig, weil man sich selbst abwertet. In diesen Fällen sollte man bewusst versuchen, «den Film zu wechseln», wie Hudasch sagt. Das gelinge, indem der Fokus auf das Atmen gelenkt wird. «Wer in einem Gedankenkarussell festhängt, kann auch zum Yoga gehen.» Die Wahrnehmung auf den Körper zu richten hilft sehr gut, Gedanken auch wieder loszulassen.
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(dpa/tmn)