Ibuprofen soll möglicherweise Parkinson vorbeugen können. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine aktuelle Studie. Inwiefern die Ergebnisse jedoch für weiterführende Forschungen anwendbar sind, darüber sind sich Mediziner höchst uneinig.
Morbus Parkinson ist eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung, die erstmals 1817 vom englischen Arzt James Parkinson beschrieben wurde. Sie tritt vor allem ab dem 50. Lebensjahr auf. Das Absterben von Nervenzellen äußert sich in einer Reihe von Symptomen, zu denen Muskelsteifheit, das Zittern einzelner Muskelpartien und die Störung von Reflexen zählen. Bislang ist die Krankheit unheilbar, derzeit angewandte Medikamente können nur die Symptome lindern, nicht aber die Ursachen beheben. Doch Mediziner der Harvard School of Public Health glauben nun, den Weg zu einem möglichen Gegenmittel gefunden zu haben.
Über einen Zeitraum von sechs Jahren untersuchten die Forscher die Medikamenten-Gewohnheiten von 136.000 Probanten, von denen im Laufe dieser Studie 291 die Diagnose Parkinson erhielten. Die Mediziner stellten nach ausführlichen Befragungen der Studienteilnehmer fest, dass diejenigen, die mindestens zweimal wöchentlich Ibuprofen eingenommen hatten, ein um 38 Prozent geringeres Risiko zur Entwicklung der Parkinson-Krankheit hatten als Probanden, die auf andere Schmerzmittel zurückgriffen.
Zwar zogen die Forscher auch andere Faktoren wie das Alter und die Lebensgewohnheiten der Studienteilnehmer in ihre Beobachtungen mit ein und verglichen ihre Ergebnisse mit denen anderer Studien. Trotzdem ist die Aussagekraft der aktuellen Studie unter Medizinern höchst umstritten. Für exakte Ergebnisse seien weitere Untersuchungen und Studien nötig, die sich jedoch aufgrund des langsamen Krankheitsverlaufs als extrem langwierig und kostspielig herausstellen könnten. Zudem sei unklar, wie genau das Medikament der Entstehung von Morbus Parkinson vorbeugen könne.
Da bei der Einnahme von Ibuprofen bereits verschiedene mögliche Nebenwirkungen bekannt sind und der Wirkstoff auch in Wechselwirkung mit anderen Medikamenten treten kann, wird strengstens von der prophylaktischen Einnahme ohne medizinische Indikation abgeraten. Ibuprofen ist ein Arzneimittel, das gegen Schmerzen, Fieber und Entzündungen eingesetzt wird. Ob es sich in Zukunft im Kampf gegen Parkinson bewähren wird, bleibt abzuwarten.
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